Vegan West Highland Way

Artikel
vom
30.08.2015

Rund 30 000 Urlauber pilgern jedes Jahr von Milngavie nach Fort Williams über den 154 Kilometer langen West Highland Way. Streckenweise abseits jeglicher Zivilisation führt der Weg durch Täler & Sümpfe, vorbei an Bergen und Lochs durch die schottischen Highlands.

Während der 6 bis 9 Tage langen Wanderung hat man nur ein beschränktes Angebot an Unterkünften und Einkaufsmöglichkeiten. Was für omnivore Menschen mit ein wenig Planung erledigt ist, ist für vegan lebende Menschen im Haggis- und Chips n' Fish-Land eine echte Herausforderung. Da die lokale Küche ist sehr Fleisch- und Fisch-lastig ist, macht eine Bed & Breakfast Unterbringung wenig Sinn. Campen und Selbstversorgung ist angesagt. Die meisten Zwischenstationen und Dörfer entlang des West Highland Ways bestehen nur aus wenigen Häusern. Mit Glück findet man dort gerade mal einen Tante-Emma-Laden. Mit begrenztem Gepäck geht es auf die Reise und es stellt sich die Frage

Es muss doch irgendwie schaffbar sein. Die Highlands werden im Internet als vegetarier-tauglich, aber als sehr vegan-unfreundlich beschrieben. Bekannte, die den Weg schon gelaufen sind, warnen von sehr eingeschränkten Einkaufsmöglichkeiten und einem sehr fleischhaltigen Angebot. Pappkameradin und ich wollten es trotzdem wissen: Ist der West Higland Way schaffbar, ohne auf tierische Produkte zurückgreifen zu müssen?

Vorbereitung

Da Hotels in Schottland recht teuer sind, und wir bei 7 Tagesmärschen nicht jeder Unterkunft "vegan" verklickern wollen, ist Campen und Selbstversorung angesagt. Eine genaue Gepäckplanung ist erforderlich, da jedes Kilo, das man durch die Highlands schleppt, die Reise schwerer machen. Das Wetter in Schottland ist sehr wechselhaft und man kann jeden Tag mit heftigen Regenschauen rechnen. Man muss also auf vieles vorbereitet sein und sich gleichzeitig auf das nötigste begrenzen. Im Wandergepäck landen also:

  • Stabile Wanderschuhe: Ohne geht es nicht. Es geht stellenweise über Stock und Stein und der ein oder andere Berg wird überquert. Macht euch nicht die Knochen kaputt und bringt stabiles Schuhwerk mit
  • Leichte Schuhe: Wenn abends die Füße glühen gibt es nichts angenehmeres, als in ein leichtes Schuhwerk zu treten.
  • Wandersocken: Gute Socken dämpfen die Reibung im Schuh enorm und verbindern das Blasenrisiko
  • Zelt, Schlafsack, Isomatte: Wenn es geht möglichst leicht und Kompakt aber dennoch wetterfest
  • Gaskocher, Kochtopf, Geschirr, Besteck und Gewürze: Die Grundausrüstung für die Selbstversorgung. Die Gaskartusche wird vor Ort gekauft. Sowas nimmt man nicht mit in den Flieger
  • Regenjacke, Regenhose und Rucksacküberzug: es kann sehr sehr nass werden - schützt also euch und euer Gepäck
  • Funktionswäsche zum Wandern: Bei gutem Wetter kommt man schnell ins schwitzen. Die Klamotte sollte das ab können und nach dem Waschen schnell trocken.
  • Baumwollshirts und Pulli für die Nacht:
  • Trinksystem und Wasserfilter: Genug Wasser ist essentiell. Wenn doch mal unterwegs das Wasser ausgeht, kann man Bachwasser filtern und seinen Bestand auffüllen.
  • Panzertape & Schweizer Taschenmesser: Vielleicht muss man das Zelt fixen oder braucht hier und da ein Messer oder Dosenöffner.
  • Taschenlampe: Auch in Schottland wird's nachtsüber dunkel!
  • Pflaster und vor allen Dingen Blasenpflaster: Für die kleinen Wehwehchen.
  • Eine Schaufel: Um Dinge, die man erledigen Muss nicht am Wegesrand liegen zu lassen
  • Magnesia: beugt Krämpfe vor und hilft bei Übermüdung der Muskeln
  • Tablet und Akku-Pack: Für Kartenmaterial, den Track, die Campingplatz-Suche und als Nottelefon.
  • Zahnbürsten und Waschzeugs: Selbst mit wird man noch müffeln, aber ohne geht gar nicht!

Insgesamt waren die Rucksäcke 11 und 13 Kilo schwer. Darauf kommt noch das Gewicht für Verpflegung und Trinkwasser.

Tag 0: zwischen Glasgow und Milngavie

In Schottland angekommen heißt es erst einmal Vorräte aufstocken. In der Innenstadt von Glasgow gibt es einige Supermärkte. Wir haben uns in einem Tesco ordentlich eingedeckt: Brot, Pita-Taschen, Pesto, Risottonudeln, Tomatensauce, Kichererbsen, 2 Uncle-Bens Reisgerichte sowie 4 Packungen Couscous waren unsere erste vegane Ausbeute. Dazu noch etwas Klopapier (Gibt's praktischerweise im kompakten Zweierpack). Von Zuhause haben wir noch Cashewkerne und eine Nussmischung sowie einige Chia-Samen mitgebracht. Nüsse sind hervorragende Energielieferanten und helfen unterwegs gegen den kleinen Hunger. Zwei Gaskartuschen und das unverzichtbare Anti-Insekten Spray "Smidge" haben wir in einem outdoor Laden aufgesammelt.

Am Rande des Zentrums haben wir noch das Mono entdeckt - eine rein vegane Bar. Für 9 Pfund haben wir uns dort noch einmal "echte Nahrung" gegönnt und einen sehr leckeren Seitanburger verputzt.

Mit dem Zug ging es dann nach Milngavie um dort auf dem etwas außerhalb gelegenen Campingplatz das erste Mal unser Zelt aufzuschlagen. Abends gab es noch ein paar Scheiben Brot mit Pesto

Tag 1: von Milngavie nach Drymen

Es geht los. Morgens haben wir uns Chiasamen mit Zimt und Wasser angerührt. Keine befriedigende Mahlzeit. Also gab es noch ein wenig Pestobrot. Nach dem Frühstück haben wir noch die Wasservorräte aufgefüllt und sind zum Startpunkt des West Highland Ways im Ortszentrum gegangen. Hier war alles Gott sei Dank noch sehr touristisch aufgebaut. Direkt neben dem offiziellen Startpunkt konnten wir bei Subway noch ein letztes mal Junkfood inhalieren und schräg gegenüber bei Costa einen letzten Soja-Café-Latte genießen. Ein älterer Herr hat uns noch darauf hingewiesen, genug Bares einzupacken, da sich der nächste Geldautomat erst in Tyndrum (Etappenziel 4) befindet. Den Ratschlag haben wir beherzigt und sind dann gut gelaunt in den sonnigen Tag gezogen. Unterwegs gab es viele Himbeersträuche, an denen man seinen Vitamin-C Bedarf gut decken konnte.

Nach 7 Meilen haben wir die erste größere Pause an einem Rastplatz beim Beech Tree Inn gemacht. Wir haben das Gewicht stark unterschätzt und haben erst einmal versucht, Balast abzubauen. Also haben wir die Dose Kichererbsen geöffnet, sie mit Curry, Salz und Pfeffer ein wenig gewürzt und mit Pestobrot verspeist. Mindestens 700g Gewichtsverlust. Hell Yes!

Der Rest der Reise wurde dann etwas hügeliger und die letzten Meter kurz vor Drymen haben uns noch gut Kraft geraubt. Kurz vor dem Dorf befand sich dann der Campingplatz. Abends haben wir dann die Nudeln gekocht und mit der Tomatensauce verfeinert. Mehr als genug für 2 Mahlzeiten.

Tag 2: Von Drymen nach Balmaha

Die Füße tun weh und die Rucksäcke haben gut bemerkbare Druck- und Reibstellen hinterlassen. Das Wetter war zum Glück wieder Hervorragend und hat uns bestens motiviert. Schnell noch die restlichen Nudeln mit Tomatensauce gefrühstückt und weiter gehts. Der Weg führt am Dorf Drymen vorbei. Im Ort gibt es wohl einen kleinen Laden, wo man seine Vorräte aufstocken kann. Wir hatten aber noch genug zu essen dabei und haben den Abstecher deshalb bleiben gelassen. Der Weg führt durch einen Wald hoch in die Berge und in der Ferne sehen wir das Loch Lomond, wo sich auch unser Etappenziel befand. Zwischendurch konnten wir wieder einige Himbeeren ernten. Bevor wir unser Ziel erreichten, führte der Weg noch über den Conic Hill. Wir haben schnell noch Magnesia und Nüsschen eingeführt und uns dem kraftraubenden Anstieg gestellt. Oben angekommen hat man einen sehr lohnenden Überblick über das Loch Lomond und die herumliegenden Highlands.

Am Fuße des Conic Hills liegt Balmaha - ein sehr touristisches Örtchen direkt am Loch Lomond. Hier gab es ein Cafe, das Oak Tree Inn und einen kleinen Shop. Wir haben im Oak Tree inn auf der Karte eine vegane Pizza entdeckt und bestellt. Bei dem recht üppigen Preis von £9 waren wir aber vom Ergebis mehr als nur enttäuscht. Die Pizza war klein, ncht richtig durchgebacken und sehr spärlich mit Gemüse belegt. Bis auf ein paar Zwiebeln, Paprika und Bohnen befand sich eine gähnende Leere auf diesem trostlosem Teiglappen.

Enttäuscht sind wir noch in den kleinen Einkaufsladen nebenan gegangen und konnten Obst, Macaroni, merkwürdige - aber vegane - Asia-Sauce und Hafer-Riegel kaufen. Britische Haferiegel oder "Flapjacks" gibt es öfters in kleineren Läden zu finden. Sie sind ein enormer Protein- und Energielieferant und waren die ideale Mahlzeit für zwischendurch. Oftmals werden die Riegel mit Butter oder anderen Milchbestandteilen hergestellt. Wir hatten Glück und konnten vegane Riegel ergattern.

Die Reise ging noch schätzungsweise 6 Km weiter am Loch Lomond richtung Norden, bis wir am Cashel Camp unser Zelt aufschlagen konnten. Insgesamt gibt es in der Gegend 3 Campingplätze - Wild Campen ist hier verboten. Das Cashel Camp war das Zweite Camp. Hier gab es noch an der Rezeption einen kleinen Shop. Dort haben wir für das Frühstück Baguette und Marmelade bestellt sowie ein paar Oreos und Cola aufgegabelt. Zu Abend gab es dann Macaroni mit sehr merkwürdiger Asia-Sauce. Hat wirklich nicht gut geschmeckt,.. aber Hauptsache was im Bauch. Als Trostpflaster gab es ja Gott sei dank noch die Oreos. Abends haben wir noch mal die Füße in das Loch Lomond gestellt und sind dann erschöpft im Zelt eingeschlafen.

Tag 3: von Balmaha nach Beinglas Farm

Oh Yes! Endlich mal wieder ein ordentliches Frühstück. Das Baguette war noch warm und war mit Marmelade eine echte Abwechslung zu den sonst spärlichen Frühstücksmahlzeiten. 2/3 Haben wir verputzt, den Rest aufgehoben. Den Blasen zum Trotz sind wir hochmotiviert in den längsten Tag gestartet und haben in Ufernähe das Loch Lomond bis zum Nordende abgelaufen. Zwischendurch ging es über Stock und Stein und ständig auf und ab. Ein Teil des Wanderweges war gesperrt. Deshalb haben wir die Bergroute genommen und konnten so die Aussicht genießen. Während der Wanderung haben wir dann noch den Rest Baguette, unser Obst sowie einen Flapjack verputzt.

Am frühen Abend war der Hunder so groß, dass wir die Reise pausierten, um eine warme Mahlzeit zu kochen. Uncle Ben's 5-Grains-Reis musste dran glauben. Schmeckte wesentlich besser als erwartet. Mit Salz, Pfeffer und Paprika konnten wir das Gericht noch weiter aufpeppen.

Auf der Restlichen Stecke ist uns dann noch das Wasser ausgegangen. Glücklicherweise haben wir ja unsere Wasserfilter im Gepäck. Am nächsten sauberen Bach konnten wir unsere Vorräte auffrischen. Es empfiehlt sich, nach einer Stelle zu suchen, wo das Wasser etwas plätschert. Dort kann man die Wasserqualität besser abschätzen. Wenn sich im Wasser Schaum oder Blasen bilden, sollte man lieber die Finger davon lassen. Wenn das Wasser trüb oder eingefärbt ist ebenfalls. Eine leicht gelbliche Färbung ist aber nichts Problematisches sondern spricht eher für einen hohen Eisengehalt. Für die Highlands ist das nicht ungewöhnlich.

Kurz vor Sonnenuntergang haben wir letztendlich noch das Camp erreicht. Viel hätte nicht mehr gefehlt und wir müssten unser Zelt im Dunklen inmitten der Pampa aufschlagen. Es ist also keine so schlechte idee, morgens Zeitig raus zu kommen und die Letzte der drei Campsites zu beziehen. Zu dem Zeitpunkt wussten wir das noch nicht. Es ist ja aber alles gut gegangen. Nach einer Dusche haben wir das Zelt aufgeschlagen, uns noch ein Bier im Pub gegönnt und sind vollkommen übermüdet ins Zelt gefallen.

Tag 4: Von Beinglas nach Tyndrum

Am Camp gab es einen kleinen Laden. Leider war die Auswahl sehr bescheiden und wir mussten uns mit etwas Obst und zwei Tütengerichten zufrieden geben. Zum Frühstück haben wir noch den Rest brot mit Pesto vernichtet und ein paar Möhrchen geknabbert und sind losgezogen.

Die Reise war im Vergleich zum Vortag kurz. Jedoch war es wieder sehr hügelig und wir hatten das erste mal Regen. Entsprechend wenig mussten wir unterwegs essen: Einen Flapjack und ein paar Nüsse haben ausgereicht, um uns bis nach Tyndrum zu befördern.

Kurz vor Tyndrum hat uns der Regen erwischt. Grund genug, um an der Strathfillan Farm eine Pause zu machen. Hier gab es einen kleinen Bauernladen, in dem aber leider nicht viel veganes zu holen war. Also dachten wir uns wir trinken einen Tee, um uns etwas aufzuwärmen. £1,20 für einen Becher Tee. Und dann kam der Tee noch aus einer Plastikkapsel. Hat sich also nicht gelohnt. Gewärmt hat er uns trotzdem.

Die letzten Meter bis Tyndrum waren trotz regen dann noch schnell geschafft. Ziemlich durchnässt und unterkühlt sind wir am Pine Tree Campsite angekommen und haben uns ein Wigwam geleistet, um uns für den nächsten Tag aufzuwärmen. Abends haben wir Couscous mit Pitabrot gegessen. Es gibt echt besseres, als abgepacktes Pitabrot und Tütencouscous. Aber irgendwann musste es ja weg. Es gab zwar noch einen kleinen Shop an der Rezeption, aber wirklich was besseres gab es da auch nicht zu holen. Also ließen wir es bleiben.

Tag 5: Von Tyndrum bis ins Nirgendwo

Die heutige Etappe sollte wieder sehr lang sein. Der nächste Ort - Kinlochleven - ist ca 45 Km weit entfernt. Zu weit, um es an einem Tag gemütlich zu laufen. Auf der Stecke gibt es nur ein paar Hotels und sonst keine Ortschaften.

Zum Frühstück gab es noch einmal Couscous und Pitabrot. In Tyndrum konnten wir unsere Vorräte wieder ein wenig auffrischen und wir haben uns mit Obst, eine Avocardo, Hummus und Gemüsesticks sowie Instant-Kartoffelbrei und zwei weitere Uncle Ben's Gerichte ergattert. Die erste Etappe ging zur Bridge of Orchy. Zwischendurch haben wir uns mit Flapjacks, Nüsschen, Gemüsesticks und Hummus bei Laune gehalten.

An der Bridge of Orchy rasteten wir in der Hotelbar und haben uns richtig gute Pommes und Marktgemüse bestellt. Leider war das Gemüse in Butter geschwenkt. Naja… wir hatten es bestellt und deshalb auch gegessen. Weiter ging es durch ein Sumpfgebiet.

Gegen Abend haben wir uns an einem Hügel Schutz gesucht und das Zelt aufgeschlagen. Mittlerweile war das Wetter ziemlich garstig und starke Windböen haben uns das Kochen erschwert. Mit Ach und Krach konnten wir den frisch gekauften Bens Reis erwärmen. Nachts wurde der Sturm noch stärker und eine dicke Wolkendecke hat sich über uns festgefangen und ausgeregnet.

Tag 6: nach Kinlochleven

So beschissen wie der letzte Tag aufhörte, hat der Nächste auch angefangen. Sturm, Regen, Nebel, Sumpf. Es gab nichts, wo man sich hätte unterstellen können. Also ging es ohne Frühstück los. Nach schätzungsweise 5 Km im Regen sind wir doch noch mal an ein Fleck Zivilisation angekommen und haben im Glencoe Mountain Ski Resort gefrühstückt.

Leider war mit der Bedienung nicht zu reden und es gab für uns nichts ordentliches zu essen. Für einen Tee, eine Cola, 4 Scheiben Toast mit Marmelade und ein Sandwich mussten wir auch noch stolze £14 löhnen. Die Laune hat sich durch das Frühstück also nicht gebessert. Nach wenigen Kilometern im Regen haben wir aber die Wolke verlassen und das Wetter wurde sonnig und die Laune wieder gut.

Durch ein paar Nüsse gestärkt haben wir dann auch den rest des Weges über den Devil's Staircase bis nach Kinlochleven geschafft. Kurz vor dem Ortszentrum haben wir im Blackwater Camp unser Zelt aufgeschlagen.

Zu Abend gab's dann den Kartoffelbrei sowie Avocado mit Curry und Karotten. In Kinlochleven gab es noch einen Supermarkt. Einen richtigen, echten, gut ausgestatteten Coop-Supermart! Hell Yes!!!!! Kurz vor Ladenschluss haben wir uns noch mit Bier, Alpro-Puddings, Müsli mit Sojamilch und Obst ausgestattet. Der Abend wurde dann entsprechend entspannt.

Tag 6A: Intermezzo in Glen Coe

Wir nutzten die gute Lage des Supermarkts aus und legten einen Tag Wanderpause ein. Zum Frühstück haben wir die komplette Packung Müsli zerlegt und noch mit Beerenfrüchten aus dem Supermarkt gepimpt. Endlich mal wieder ordentlich was zwischen den Zähnen! Zum Nachtisch noch einen Schoko-Pudding und der Tag kann beginnen.

Bevor wir mit dem Bus nach Glen Coe gefahren sind, haben wir uns noch Brötchen gekauft. und im Verlaufe des Tages gesnackt. Auf dem Rückweg haben wir wieder am Supermarkt halt gemacht und einen fertigen Couscous-Salat, noch mal Müsli, Chips, Obst, Baked Beans, Kichererbsen, Tomaten und noch mal eine Packung Uncle Ben's Reis gekauft.

So langsam geht einem der Reis schon auf den Wecker, aber das war immernoch das beste Instant-Futter, was wir finden konnten. Abends haben wir zum Couscous-Salat noch eine Packung Tütenpasta angerührt und sie mit frischen Tomaten zurück in die Kategorie "Schmackhaft" gebogen. Irgendwann muss das Sauzeug ja weg!

Tag 7: von Kinlochleven nach Fort William

Für die letzte Etappe musste noch einmal ein ganzer Pack Müsli dran glauben. Nach einem kurzen Anstieg ging es relativ Flach weiter bis zum Glen Nevis Camp in Fort William. Zwischendurch haben uns Birnen und Flapjacks bei Kräften gehalten, sodass wir nicht vom Sturm weggeblasen wurden und heil an unser Ziel ankamen.

Der Mini-Markt im Camp war relativ sperrlich ausgestattet, was vegane Kost angeht. Eine Hand voll Tomaten, eine Dose Pringles und Erdbeeren mussten ausreichen. Mit den Tomaten haben wir unseren Tütenreis noch etwas aufgebessert und haben uns anschließend in der am Campingplatz liegenden Bar mit Cider getröstet.

Tag 8: In Fort William

Der Tag hatte mit einem minimalistischen Britischen Frühstück begonnen: Baked Beans und Trockenbrötchen. Da es aber nur wenige Kilometer bis zum Ende des West Highland Ways im Zentrum von Fort William war, sollte das genügen.

Am Ziel angekommen haben wir uns einen Vegetarischen Burger bestellt (Das Brötchen war mit Ei bestrichen). Der Hunger war zu groß, um Konsequent zu sein. In Fort William gibt es drei größere Supermärkte. Im Tesco haben wir sogar Tofu gefunden. Herrlich!!! Zum Tofu kauften wir noch Müsli, Kichererbsen, Kokosmilch, Knoblauch, Ingwer und eine Limette, sodass für das Frühstück gesorgt war und wir uns abends mit dem restlichen Tütenreis ein ganz passables Curry zaubern konnten. Nach 7 Tagen Trockenfutter war es ein Segen, endlich wieder mal was frisch gekochtes zu genießen!

Fazit

Nach 7 Tagen wandern plus Pause haben wir es also tatsächlich bis nach Fort William geschafft und den West Highland Way bezwungen. Kulinarisch war die Reise abenteuerlich – nicht gerade gesund und abwechslungsreich, aber machbar.

Das Nächste mal würde ich mich nicht am ersten Tag für 4 Tage eindecken, sondern versuchen, das Gewicht minimal zu halten, da man an fast jeder Zwischenstation seine Vorräte – wenn auch spärlich – aufstocken kann. Meine Empfehlung ist, dass man aber auf jeden Fall genug Nahrung bei sich haben sollte, um 2 Tage zu überstehen. Wenn man eine Etappe nicht schafft und wild campen muss, weil Wind und Wetter nicht mitspielen oder man sich verschätzt, ist es gut, noch einen Puffer bis zum nächsten Stop zu haben.

 

Ich habe alle unsere Camps, Einkaufsmöglichkeiten und Stops notiert und gesammelt. Wer will, kann sie hier als KML Datei auf sein Smartphone, Tablet oder GPS laden und sie als Unterstützung nutzen. Wer die ganze Route will, wird bei my outdoor stories fündig.

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